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Geschichte einer
Schönknecht Familie,
soweit ich sie in 30 Jahren privater Forscherei herausfinden konnte. Unser entfernter Vetter, Klaus-
((zweite, aber immer noch sehr fehlerbehaftete Fassung)
Ich sage bewusst "einer" Schönknecht Familie, denn ich habe schnell gelernt, dass es deren zahlreiche gab und noch gibt. Diese Zahl wird natürlich geringer, je weiter man zurück forscht -
Zu den anderen "Stämmen" mit Namen Schönknecht (oder Schoneknecht, Schenknecht, Schoenknecht, Schanknecht u.a.) werde ich noch getrennt eine kleine Abhandlung schreiben, und näher auf die Möglichkeiten einer Namensdeutung eingehen. Hier soll aber vordringlich die eigene Familie (die ja von vielen anderen auch als "ihre" Familie gesehen wird) vorgestellt werden. In dieser ersten Zusammenfassung gebe ich noch keine Quellen an, werde das aber sicher später nachholen. Ich gebe jetzt auch noch nicht die späteren polnischen Namen der Orte an, weil das etwas verwirren könnte. Alle Ortsnamen nach 1945 sind aber online (auf meiner eigenen Webseite) und meinen Seiten bei "ancestry.de", verzeichnet
Unsere nachweisbaren "Spitzenahnen" sind Schönknechts aus dem Gebiet um Züllichau (ab 1815 Landkreis Züllichau-
Michel Schönknecht 1700 (unter "Hausleute" in Lochow gelistet)
Witwe Martin Schönknecht 1715 (unter Bauern in Kalzig gelistet)
Diese beiden Namen werden auch später, 1718/1719, noch in Lochow gelistet. Ein Michel, ein Christian und ein Martin Schönknecht, Geschwister oder Cousins, wanderten dann aus gen Norden (eventuell erst einmal übergangsweise ins Netzebruch) und tauchten dann im Wartebruch 1734 als Kolonisten wieder auf.
Zum Verständnis des Begriffs „Kolonisten“ will ich mich etwas näher äußern, weil die Kolonisation des Warthebruches bei unseren frühen Ahnen eine wichtige Rolle spielt. Ich bin über diese Bezeichnung erstmals in einem Stammbuch, das mein Vater für meinen ältesten Bruder Fritz Daniel angelegt hat, gestolpert und konnte damit seinerzeit nur wenig anfangen. In ganz Deutschland, Mitteleuropa, hatte die Kolonisation von ländlichen Gebieten große Bedeutung. Sie wurde meist angeregt und unterstützt von den jeweiligen Fürsten um Gebiete zu besiedeln und dadurch auch neue Steuerzahler zu gewinnen so z.B. die Kolonisation des Warthebruchs, einer großen, fast unbesiedelten Sumpf-
Kolonisten kamen ins Warthebruch meist aus dem deutschsprachigen Polen, aber auch aus Schlesien, Pommern, Franken, Holland u.a., sie wurden angeworben mit der Zusage auf Land, Häuser, Holz, eine abgabenfreie Periode und Freistellung von Wehrdiensten, freie Religionsausübung und ohne die übliche, üble Kinderarbeit. Leider wurden diese vertraglichen Zusagen oft vom örtlichen Adel und des Königs Beamtent nicht eingehalten. So fanden die Neusiedler hastig und billig errichtete Heimstätten vor, auch wurden sie so oft rabiat zu Wallarbeiten entlang des Flusses gezwungen, dass sie sich kaum mehr um ihr Land kümmern konnten, das meist auch von schlechter Qualität war. Viele Beschwerden erreichten den König, der sich vielfach über seine subalternen Staatsdiener sehr böse-
Die Kolonien erhielten durch ihre Neubewohner z.T. sehr auffällige Namen (z.B. Malta, Sumatra, Louisa, Pennsylvania) wurden aber auch nach Generälen oder dem König selbst benannt (Czettritz, Friedrichsthal u.a.) . Das Leben in den kleinen Dörfern war extrem hart; ständige Überschwemmungen, der schlechte, sandige Boden, die Abneigung der Ansässigen, fehlende Schulen und Kirchen und Drangsalierung durch den örtlichen Adel machten ihnen das Leben fast unerträglich schwer und man kann ihren Lebenswillen nachträglich nur bewundern.
Unsere Ahnen zogen oft um, die Orte wechselten vielfach die Namen und zuständigen Kirchen (deren Kirchenbücher teilweise sehr nachlässig geführt wurden), was eine Familienforschung sehr erschwert. Hinzu kommt natürlich auch, dass sehr viele Kirchenbücher und sonstige Unterlagen (Standesamtseintragungen, Grundstücksnachweise etc.) im letzten Krieg verloren gingen oder durch die polnischen Behörden erst in den letzten Jahren zur Verfügung gestellt werden.
1731 (und noch einmal 1734) stellte ein Dorfschulze eine Liste von Erstkommunikanten von "Kgl. Warthebruch" (später dann Genninsch Warthebruch bzw. Alt-
Michel heiratete (wen weiß ich noch nicht) und starb ca. 1775, bisher ist mir nur ein Sohn bekannt, Samuel Gotthilf (oder Gotthelf) Schönknecht (1763 -
Dieser Samuel (unser Ur-
evtl. von „NN“,
Ferdinand Schönknecht * ca 1793 Gerlachsthal + ca. 1831 Gr.Czettritz
Christian Friedrich Schönknecht
evtl. von Marie L. Fenster
Carl August Schönknecht * ca. 1800 Raumerswalde
Caroline Wilhelmine Schönknecht * ca. 1803
Johann Gottlieb Schönknecht * ca. 1805
Carl Friedrich Leberecht Schönknecht * 1810 Gerlachsthal
Ernst Wilhelm Schönknecht * 1812 + 1823 Gerlachsthal
Johann Heinrich Schönknecht * 1814
Ernestine Amalie Schönknecht * 1815
Samuel Gotthilf Schönknecht * 1819
Maria Augustine Henriette Schönknecht * 1822
Hanna Louiesa Schönknecht * 1823
Samuel Sch. besass mindestens 1780 bis 1784 das Los (Grundstück) Nr. 24 in Gerlachsthal, er ist auch für ein Los 24 a eingetragen, zusammen mit seinem Sohn Carl Friedrich Leberecht Sch. Im Jahr 1844 sind dann „Leber. und Friedr. Sch.“ (dazu später) eingetragen.
Zu den meisten der o.a. Kinder ist mir bisher noch nicht viel bekannt. Christian Friedrich hatte 1792/1793 Eigentum in Unter Gennin und Ober Gennin, er erbte wahrscheinlich die Schmiede des Vaters, zumindest ist sein Beruf als Schmiedemeister überliefert. Er heiratete zweimal. Johann Gottlieb wanderte nach Queensland, Australien; sein Tod ist dort für 1899 festgelegt. Nach Queensland wanderte übrigens auch eine 6 köpfige Familie Schönknecht aus Kay/Züllichau (siehe oben) aus, es kann also durchaus sein, dass noch Verbindungen zwischen den Schönknecht Familien bestand und man sich über die Auswanderungsmöglichkeiten austauschte. Carl August Sch. war Taufzeuge bei seinem Neffen Ferdinand Julius Schönknecht, meinem Ur-
Vater dieses Ferdinand Julius Sch. war Ferdinand Schönknecht (ca. 1793 Gerlachsthal -
Ferdinand Julius. obwohl er nur 34 Jahre alt wurde, ist für die Familienforscher ein Mann voller Geheimnisse. Es scheint, dass er zweimal verheiratet war oder einiges vorgetäuscht hat. Dazu habe ich eine Extra-
In anderen Unterlagen gibt es eine (zweite ?) Ehefrau, Marie Dorothea Leder, angeblich auch 1812 geboren und auch (!) am 25 Juli 1858 in Gross Czettritz gestorben. Sie war Analphabetin; Wie gesagt, hierzu eine Extra Abhandlung. Sie war zweimal verheiratet; der erste Mann, mit dem sie zwei Kinder hatte, war ein NN Haupt (wiederum eine weit verbreitete Familie). Julius Ferdinand besass ein Grundstück in Gross Czettritz, wahrscheinlich vom Vater oder Grossvater geerbt. Er vermachte dieses Grundstück der Marie Dorothea Leder und ging bankrott oder hoch verschuldet in den Tod. Notariell bzw. mit Urkunden wurde geregelt, dass seine Gläubiger nicht an dieses Grundstück kamen. Diese Dame Leder wiederum vermacht das Grundstück den 8 Kindern aus beiden Ehen.
Es gab also spätestens 1858 7 Waisen, mit kleinem Vermögen, davon fünf, die Schönknecht Kinder waren:
Karl Friedrich Schönknecht * 1843 Gross Czettritz + 1900 Kriescht
Alwine Emilie Schönknecht * 1845 Gross Czettritz
Julius Ferdinand Schönknecht * 1849 Gross Czettritz
Wilhelm Eduard Schönknecht * 1851 Gross Czettritz + 1851 Gr. Cze.
Pauline Amalie Henriette Schönknecht * 1851 Gr Cze + 1938 Berlin
Marie Augustine Schönknecht * 1853 Gross Czettritz
Wilhelm und Pauline waren Zwillinge, leider starb der Junge kurz nach der Geburt und konnte nur notgetauft werden. Pauline, hatte also zwei Stiefbrüder , die auch von Marie Leder erblich bedacht wurden August Friedrich Wilhelm * 1839 und Heinrich Julius Ferdinand Haupt * 1841. Zu ihnen ist mir bisher nicht mehr bekannt, obwohl sie ja auch mit uns verwandt sind. Immerhin konnte ich die „Haupts“ seit 1756 in Költschen finden und werde diesem Glied nachgehen.
Karl Friedrich Schönknecht's Linie geht von Kriescht in der Neumark über die Flucht 1945 bis nach Baden Württemberg, zu unserem Verwandten und meinem Vetter 3. Grades Klaus-
Alwine Emilie Schönknecht; von ihr ist die Geburt nachgewiesen, ihre Taufzeugen waren Frau Manthei, Frau Schwandt, Frau Jaenicke, Heinrich Schönknecht und Henriette Schwandt. Ehen, Todesort-
Julius Ferdinand Schönknecht heiratete eine Antonie Knospe, die, hochbetagt, 1959 in/ bei Gütersloh verstarb. Die beiden hatten 4 Kinder, die alle in Sonnenburg (wohl Kreis Sternberg/Nm.) geboren wurden
Marie Augustine Schönknecht, war die jüngste (erfasste) Tochter: Von ihr ist mir bisher nur das Geburtsdatum überliefert.
Nun zu Pauline Amalie Henriette unserer Urgroßmutter (eine tolle Frau, Fotos folgen), die 1938, auch hochbetagt, in Berlin-
Pauline wurde 1858, also mit 7 Jahren, zur Vollwaise. Ich nehme an, dass sie von Verwandten aufgenommen wurde und dann 1870 bei der Familie Lehmann in Albrechtsbruch/Nm., nicht weit entfernt, in „Stellung“ ging. Mit dem Sohn dieser Familie (wahrscheinlich der Hoferbe), Friedrich Heinrich Louis Lehmann ergab sich eine Liebesbeziehung, die aber keinen Bestand hatte, wahrscheinlich auf Druck der Eltern Lehmann. In der mündlich überlieferten Familiengeschichte wurde erzählt, dass sie beide nach Italien durchbrennen wollten. Jedenfalls wird Pauline von ihm schwanger und ging wohl zurück nach Gross Czettritz, wo sie 1871 den Friedrich Wilhelm Schönknecht, unseren Großvater, zur Welt bringt. Sie weigert sich aber hartnäckig, den Namen des Vaters zu nennen und so galt unser Grossvater zeitlebens als unehelich. Sie zeigt damit schon früh ihren starken Charakter und ihre Willenstärke. Bis 1882 ist mir nichts weiteres bekannt, ich denke, sie war Dienstmädchen bis sie ca. 1881 überraschend eine sehr gute Partie macht, nämlich den 18 Jahre älteren Johann August Friedrich Kleemann aus Leichholz/Weststernberg, der sie 1882 zu seiner zweiten Ehefrau nimmt. Der Vater dieses JAF Kleemann war August Kleemann, ca. 1780 -
Dieser Kleemann (Johann August Friedrich Kleemann) hatte mit seiner ersten Frau (Name unbekannt) drei Söhne; Otto, Gustav und Franz, Otto, ein Lokomotivheizer, war 1896 Trauzeuge bei Marie und Friedrich Schönknecht (meinen Grosseltern) in Berlin, er wohnte zu dieser Zeit dort und ist möglicherweise 1907 nach New York ausgewandert. Über Gustav ist mir nichts bekannt, Franz war (lt. Erzählungen einer Nachfahrin, Anni Widmaier) der erste Gastwirt in Lotzen. 1924 wurde eine Ansichtskarte, die seine Wirtschaft zeigt, versandt. Man sieht vor dem Gasthof eine Gruppe von Fahrradfahrer. Er starb, lt.derselben Quelle. in einem Altersheim, erblindet). Weiter weiß ich noch nichts über die drei, außer dass sie irgendwann mit den Eltern nach Lotzen/Nm. zogen
Pauline bekam von Kleemann. vier Kinder, alle in Lotzen geboren: Georg, Antonie (genannt Tönchen), Pauline Auguste und August. Georg hatte evtl. einen Doktortitel, wurde als Erbhofbauer eingetragen, ausserdem war Landwirt, Bürgermeister und Gemeindevorsteher, etwa ab 1934, Antonie heiratete einen Axel Martens, hatte eine Tochter (die wiederum heiratete einen Werner Pinkert, mit dem sie einen Sohn Axel Martens ( * 1944) hatte, (ihn habe ich ca. 1986 in Potsdam besucht) und starb 1978 in Frankfurt/M.. August Kleemann war wohl bei der Kavallerie, eventuell hat ihm Pauline einmal ein Pferd gekauft. Soweit vorerst einmal die Kleemann-
Zurück zu Pauline genannt Oma Kleemann. Mein älterer Bruder Gottfried, geb. 1932, erzählte, dass er einst auf ihrem Schoß gesessen habe. Unser Vater hatte sehr viel Kontakt mit ihr ihren Kindern und, als die Nazis immer mehr auf Familiengeschichte drängten, musste er sich als Angestellter der Stadt Berlin besonders drum kümmern, außerdem hat ihn wohl auch die Genealogie interessiert. Jedenfalls gelang es ihm 1938, Pauline (sie war dann schon 81 ) zu überreden, nun doch endlich den Vater ihres ersten Kindes zu nennen und ein dementsprechendes Papier zu unterzeichnen. das sich in meinem Besitz befindet. Sie kümmerte sich sehr um ihre Kinder und hat ihre Töchter im angesehenen Berliner Lettehaus ausbilden lassen. 1938 starb sie, an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruches am Ofen und der danach im Krankenhaus zugezogenen Lungenentzündung.
Außer dem schon erwähnten Axel Martens habe ich noch Anni Pauline Jaeschke kennengelernt, sie hat einen Hans Widmaier geheiratet der sich 1945 selbständig machte, mit einem recht erfolgreichen Briefmarken-
Paulines erster Sohn, unser Großvater, war, wie erwähnt, unehelich geboren, zu ihm später mehr. Sein Vater war wie oben erwähnt, Friedrich Heinrich Lehmann, Sohn einer schon mehrere Generationen in der Kolonie Albrechtsbruch (poln Studzionka) ansässigen Familie, das 1722 noch vor den großen Kolonisationen gegründet wurde. Das Dorf gehörte dem Johanniterorden, seine ersten Bewohner kamen wohl aus der Kolonie Landsberger Holländer, weil ihr Pachtvertrag von 1686 dort auslief, nach Albrechtsbruch. Ein Michael Aleth (Name kommt auch als Aleidt oder Ahleit und könnte ursprüngl aus Frankreich kommen, vor,) ist dort (Landsberger Holländer) noch geboren, war Mitbegründer der neuen Kolonie Albrechtsbruch und starb dort 1742. Weitere schon lange in Albrechtsbruch ansässige Familien (und teilw. wie auch die Aleths, unsere Ahnen durch Lehmann) waren „Piete“ und „Schallert“.Nachdem eine Heirat mit Pauline nicht möglich oder vielleicht auch gar nicht geplant war, hat Friedrich Heinrich Lehmann 1875 eine Agnes Kranz geheiratet und starb schon 1884 mit 36 Jahren. Zu den ehelichen Nachfahren dieses Urgroßvaters habe ich nur wenig Fakten zu bieten, ausser einem Sohn Gerhard Friedrich Albert Lehmann, geb. 1876.
Paulines Verbleib zwischen Geburt ihres Sohnes 1871 und ihrer Hochzeit 1882 mit Johann Kleemann ist mir noch nicht bekannt.
Ihr Erstgeborener, unser Großvater, wurde in der Familie nur „Vatchen“ genannt, daraus schließe ich, dass er kein dominanter Mensch war, der Zeit seines Lebens unter seiner unehelichen Geburt gelitten hat. Er hat, selbst in amtlichen Papiere (z.B. Militärpass) auch immer „Vater tot“ angegeben Ob ihm seine Mutter seinen Vater benannt hat, weiß ich nicht und glaube es eigentlich auch nicht. Da seine Mutter 1882 den Kleemann in Lotzen heiratete und dort ansässig wurde, wird er mit ihr dort gewohnt haben, 1886 lernte er bei der Firma Hugo Horn, Landsberg/W. den Beruf des Buchbinders und schloß die Lehre um 1890 ab, Zeugnis: "Fleißiger Arbeiter, ordentlich, guter Mensch"), war 1892 bei einem Carl Rinna in Salzwedel, dann 1893 bei Carl Schulz in Berlin-
Etwa um diese Zeit, wo weiß ich noch nicht, muß er seine Frau, unsere Grossmutter, Marie Helene Werk kennengelernt haben, die beiden heiraten 1896 in Brück/Mittelmark, Sie wurde in Sergen/Cottbus geboren. Die Familie Werk konnte ich bis 1764 (in Woldenberg/Nm. ) zurückverfolgen. Urgrossvater Werk war ein strenger Mann, beamteter Forstmeister an verschiedenen Orten und fleißiger Vater, er hatte insgesamt 11 (bekannte) Kinder mit Marie Magdalene Rohloff, auch deren Familie habe ich bis 1695 zurückverfolgen können. Diese Kinder waren:
Paul Werk, 1862 -
Hugo Werk 1863 -
Emma Elise Werk, 1864 -
Carl Friedrich Rudolf Werk (1835 -
Hedwig Martha Werk (1868 -
Carl Werk (1869 -
Marie Helene Werk, unsere Großmutter
Margarete Werk ( 1876 -
Elisabeth Werk (1877 -
Martha Werk (1878 -
Franziska Werk (1881 -
Unsere Großmutter litt, ab wann kann ich nicht genau sagen aber sicher seit ihrer Kindheit oder Jugend, an einer Art Muskellähmung Ihrer Beine (zumindest). Sie hat immer gesagt, dass dies daher rührte, dass sie als Kind von „einem Bullen auf die Hörner genommen“ wurde. Mein Bruder Fritz, der ja Mediziner war und sich besonders mit Poliomelytis (seine Doktorarbeit darüber geschrieben hat) auskannte, hat aber versichert, dass sie an Kinderlähmung erkrankt war. Jedenfalls konnte sie sich nur sehr mühsam und kurze Strecken mit Stöcken fortbewegen und trug auch schwere Beinschienen. Sie fuhr aber einen durchaus tüchtigen Roll-
Unser Grossvater wohnte zur Zeit der Heirat in Berlin Ackerstr. 64 (Nähe Bernauer Str.), die kirchliche Trauung wurde traditionell am Wohnort der Braut, Brück, vollzogen. Es war wohl höchste Zeit, denn die Braut war ungefähr im siebten Monat schwanger, und ihr Vater war mit der Verbindung überhaupt nicht einverstanden, fand dass sie zu früh angesetzt war, wußte aber wohl nichts von der Schwangerschaft. Im März 1897 wurde Hugo Fritz Benno Schönknecht geboren (Hugo nach einem Bruder der Mutter), ob noch in Brück oder schon in Charlottenburg kann ich noch nicht sagen. Hugo starb aber schon nach 3 Monaten, am 24.6.1897, in der Wohnung der Eltern, Berlin, Ackerstr. 64
Ihr zweiter Sohn, Fritz Carl Erich Schönknecht, wurde 1898 „zu Berlin“ geboren. Er wohnte bei den Eltern (Eosanderstr. 4 in Charlottenburg) und muss wohl auch das Buchbinderhandwerk gelernt haben. Es ist anzunehmen, dass er noch in den letzten Monaten des Jahres 1818 eingezogen (oder sich sogar freiwillig gemeldet hat) wurde. Weiterhin kann man vermuten, dass er sich in den letzten Kriegstagen (es wurde erzählt durch Gasangriffe) noch eine Krankheit zugezogen hat, die seinen frühen Tod 1920 zur Folge hatte. Mit gesondertem Eintrag ist er im Berliner Adressbuch, neben seinem Vater verzeichnet. 1919 war er ein Mitglied der großen Deutschen „Friedensdelegation“ in Versailles und arbeitete dort, als wohl jüngstes Mitglied, im Druckereizug mit. Seinen Tod meldete mein Vater, damals auch nur 20 Jahre alt, dem Berliner Standesamt XI.
Das dritte Kind war dann mein Vater, Kurt Bruno WalterSchönknecht, geboren zur Jahrhundertwende in Berlin, am 2.10.1900. Er war noch einige Monate zur kaiserlichen Wehrmacht eingezogen und wohnte später mit Eltern und Geschwistern in Krumme Strasse 86 pt. Nach einer kaufmännischen Ausbildung bei Grün und Bilfinger wurde er Fürsorger und heiratete 1930 meine Mutter, Ruth Esther Karnatz, in Berlin. Schon sehr früh, vor und auch nach dem Krieg engagierte er sich beim CVJM (Christlicher Verein junger Männer) Berlin bzw. CVJM Berlin-
Letztes, viertes Kind war die Charlotte Erna Emmi Schönknecht, die am 26.12 1906 in Berlin-
Vorfahren mütterlicherseits (Ruth Esther Karnatz 1909 -
Der Name Karnatz taucht schon früh in der Gegend Güstrow (Vorpommern) auf, Elisabeth Karnatz wurde ca. 1660 dort geboren und heiratete den Bürger und Fleischer Christian Bulcke. Ein Christian Karnatz lebte zwischen 1769 (* Prüzen) und 1828 (+ Gültz) -
(Wird fortgesetzt und ständig verbessert, auch Fotos und Karten kommen noch hinzu. Eventuell soll, später in 2017 oder 2018, ein gedrucktes Buch, eventuell auch in Englisch, erscheinen. Die o.a. Geschichte habe ich übersetzt, sie ist auch hier zu lesen )